Kulturgeschichte Hamburgs
Andocken XIII - Wintersemester 2016/17 - MigrationFortsetzung der Vorlesungsreihe Migration in HamburgAndocken XIII. Eine Hansestadt und ihre Kulturen.
9. Oktober 2016, von Elisabeth Kahnert
Der Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs wird gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Hamburg, seine Vorlesungsreihe zum Thema Migration in Hamburg im kommenden Wintersemester 2016/17 in der Universität Hamburg unter dem Titel "Andocken XIII. Migration in Hamburg: Flucht und Exil von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart" fortsetzen. Die Vorträge sind öffentlich und werden - abweichend vom Veranstaltungsort der Vorträge des Sommersemesters - im Philosophenturm der Universität (Von-Melle-Park 6) in Hörsaal F stattfinden. Alle Vorträge sind Teil des Allgemeinen Vorlesungswesens der Universität, - alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Zeitraum: Wintersemester 2016/17 (17. 10. 2016 – 30.01. 2017)
Ort: Hörsaal F, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg
Zeit: Montags, 18.00 - 20.00 Uhr
Das Plakat zum Herunterladen und ggf. auch zum Ausdrucken finden Sie hier.
Programm
Die Fortsetzung der Vorlesungsreihe vom Sommersemester 2016 widmet sich den Aspekten von Migration und Exil im „langen 19. Jahrhundert“ (Hobsbawm), im „kurzen 20. Jahrhundert“ (Berend) und in der Zeitgeschichte in den Blickpunkt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei die vielfältigen Erfahrungen des Exils mit dem Fluchtpunkt Hamburg. Exil steht hier zum einen stellvertretend für ein abruptes Verlassen des bisherigen Lebensortes und den erzwungenen Übertritt in eine fremde unbekannte Welt. Exil kann zum anderen auch den Übergang an einen anderen topografischen Ort und einen neuen Lebensentwurf über eine längere zeitliche Perspektive bedeuten. Der Eintritt in eine lebensbedrohliche und die bisherige Lebensweise zerstörende Existenz konfrontiert die Betroffenen mit schwerwiegenden schicksalhaften Situationen mit geringen Handlungsoptionen (z. B.: Boatpeople, jüdische Ärzte in der Emigration).
Form und Grad der Mischung neuer und alter habitualisierter Lebensweisen wird als zentrales Thema um die vielfältigen Ausformungen von Integration ausgestaltet und in unterschiedlichen historischen, kulturellen und transnationalen Kontexten vorgestellt. Sie verbinden Hamburg mit Schauplätzen in Europa, den USA, Australien und Asien und umfassen das 17. bis 21. Jahrhundert. Neue Forschungsansätze erschließen beispielsweise die Geschichte des Wohnens als zentrale Kategorie für die Betrachtung der Migration, ebenso der Literatur- und Filmästhetik. Eine zusammenfassende Betrachtung der Vorlesungsreihe zur Migration in Hamburg als kulturhistorisches Forschungsfeld dient im Laufe des Semesters der Orientierung und dem reflektierenden Austausch mit dem Auditorium. Dabei sollen Anregungen aus aktuellen Debatten zum Thema Flucht auch im außeruniversitären, zivilgesellschaftlichen Kontext und im Bereich der städtischen Akteure aufgenommen werden.
Die Vorlesungsreihe wird gemeinsam vom Forschungsverbund zur Kulturgeschichte Hamburgs (FKGHH), Universität Hamburg, und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Hamburg veranstaltet. Sie wird gefördert durch die Stiftung Gedenken und Frieden.
17.10. 2016
Schicksale von dauerhaft und kurzfristig nach Amerika ausgewanderten Hamburgerinnen und Hamburgern zwischen 1780 – 1840
Prof. Dr. Claudia Schnurmann, Universität Hamburg, Historisches Seminar
24.10.2016
Rettung in weiter Ferne. Die Hamburger Portugiesen zwischen 1933 und 1939
Dr. Michael Studemund-Halévy, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg
31.10.2016
Das Ende einer Odyssee. Vietnamesische Bootsflüchtlinge in Hamburg
Dr. Frank André Weigelt, Universität Hamburg, Institut für Ethnologie
07.11.2016
kein Vortrag
14.11.2016
„Hamburg ist schihr ein irdisches Paradis“. Gelehrtenmigration im 17. und 18. Jahrhundert
Claudia Sodemann-Fast, M. A., Doktorandin, Historikerin, Hamburg
21.11.2016
Reflektionen über den Nachhall der Kriegs- und Nachkriegsmigration Polen-Deutschland-Brasilien in der eigenen Familie
Julie Catterson Lindahl, M. A., Autorin, Historikerin, Kolumnistin, Stockholm (Schweden)
28.11.2016
„Ze Hamburgy do luby swět“-„Von Hamburg aus in die Welt“. Sorbische Emigranten auf dem Weg nach Australien und Texas im ‚langen 19. Jahrhundert’
Sven Brajer, M. A., Doktorand, Wiss. Mitarbeiter Mitteleuropazentrum, Technische Universität Dresden
5.12.2016
Migration in Hamburg als kulturhistorisches Forschungsfeld. Ein Zwischenfazit der Vorlesungsreihe
Prof. Dr. Franklin Kopitzsch, Universität Hamburg; Dr. Johanna Meyer-Lenz, Universität Hamburg
12.12.2016
Wohnen als flüchtige Praxis? Flüchtlingsunterbringung in Hamburg: Wechselbeziehung zwischen Wohnpraktiken und der Stadt
Maja Momic, M. A., HafenCity Universität Hamburg, Urban Design
19.12.2016
Wilhelm Ernst Beckmann (1909-1965). Ein Holzbildhauer, Hamburger und Sozialdemokrat findet Asyl in Island
Dr. Lilja Schopka-Brasch, Historikerin, Hamburg
09.01.2017
Katholiken in Altona und Hamburg im 17. Und 18. Jahrhundert. Gruppenidentität, Minderheiten-existenz und Inferioritätserfahrung im Spannungsfeld von erzwungener Anpassung und sozialer Abgrenzung
Prof. Dr. Matthias Asche, Eberhard Karls Universität Tübingen, Fachbereich Geschichtswissenschaft
16.01.2017
Ein anderes Sprechen von Exil. Hamburg als Referenz für Exil als Lebensperspektive
Dr. Astrid Henning-Mohr, Freie Literaturwissenschaftlerin und Journalistin, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Germanistik
23.01.2017
Ein anderes Exil. Alice Ekert-Rotholz und der ‚Ferne Osten‘
Dr. Björn Laser, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, Institut für Sprache und Literatur
30.01.2017
"Überdies hat mein sog. Vaterland grundlos grausam an mir gehandelt." Jüdische Ärtze auf der Flucht ins Exil,in den Untergrund oder in den Tod
Dr. Rebecca Schwoch, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Koordination:
Verantwortlich für Konzeption, Planung und Durchführung
FKGHH: Prof. Dr. Franklin Kopitzsch, Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte; Dr. Johanna Meyer-Lenz und Dr. Ralf Erik Werner, Universität Hamburg
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Hamburg:
Dr. Nele Maya Fahnenbruck